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Den Whirlpool heizen – oder, viel besser: Mehr Lebensqualität in den Wechseljahren!

Früher oder später kriegen wir Euch – die Wechseljahre! Wie wir sie schlau dran kriegen und dafür sorgen können, dass es uns gut geht, ist Thema der viertägigen Workshop-Reihe „Plötzlich Wechseljahre“ von Heike Schories und Michaela Schöffl.

 

Wobei „plötzlich“ relativ ist: Man wacht nicht eines Morgens auf und kann mit seinen Hitzewallungen den Whirlpool heizen, wie es beim Kabarett-Duo Badesalz heißt! Nein, der Wechsel ist ein Prozess und zieht sich über mehrere Jahre hin. Viele Frauen merken zunächst gar nicht, dass mit ihrem Körper etwas geschieht. Bereiten wir uns doch einfach mal darauf vor!

 

Die Wirkweise und das Wechselspiel der Hormone, Einsatzmöglichkeiten von Phytohormonen, die innere Einstellung und Schlafprobleme – alle diese harten Fakten zum Thema gab es am ersten Workshop-Tag von der ganzheitlichen Gesundheitsberaterin Heike Schories.

 

Der zweite Tag stand unter dem Motto „Den Wechsel gestalten und neue Ressourcen finden“ und war Part der systemischen Beraterin Michaela Schöffl. Hier ging es um die psychischen Faktoren. Und da gibt es viele gute Nachrichten! Da geht was!

 

Prüfen, neu bewerten, aussortieren

 

Die Wechseljahre markieren den Anbruch eines neuen Lebensabschnitts: Die Kinder sind selbstständiger oder schon aus dem Haus, im Job wurde Karriere gemacht, Lebensziele sind erreicht worden. Gleichzeitig stellt sich das Bewusstsein der Endlichkeit des Lebens ein, und vieles steht nun – zu Recht – auf dem Prüfstand: Habe ich tatsächlich das erreicht, wovon ich geträumt habe? Werde ich in meiner Familie geschätzt? Bin ich meinen Neigungen und Interessen genügend nachgegangen? Welche meiner Freunde sind noch auf meiner Wellenlänge und geben mir wirklich etwas? Eine Zeit, Bilanz zu ziehen also.

 

Viele Frauen beanspruchen nun mehr Zeit für sich selbst, lernen auch, sich von ihren Kindern abzugrenzen, oder starten noch einmal durch – sei es beruflich, oder indem sie etwas Neues, vielleicht auch Verrücktes, ausprobieren.

 

Die Übung „Der perfekte Tag“, den es zu visualisieren galt, zeigte bei allen Teilnehmerinnen: Es sind die kleinen Dinge, die nun wertgeschätzt werden und Gewicht bekommen.

 

Zu den vielen wertvollen Tipps von Michaela gehörte auch die Botschaft, mit sich selbst großzügiger zu sein, nicht mehr den unbedingten Anspruch zu haben, alles perfekt zu machen. Dazu zählt auch die Verantwortung für die eigenen Gefühle. Michaela erzählt (Achtung, das ist jetzt total süß): „Wenn wir beim Kinderarzt sind, sagen meine Kinder immer: ‚Packt schnell das Buch mit den Eselkindern weg, die Mama muss immer heulen, wenn sie reinschaut!‘“ Will heißen: Weint, wenn Euch danach ist. Oder kichert. Oder lacht ungehemmt – auch über Euch selbst! Also doch ein Stück Pubertät – ist das nicht schön? Und noch eine gute Nachricht: Weil der Konkurrenzdruck ums beste Männchen nun wegfällt, werden Frauen solidarischer untereinander, Freundinnen wachsen noch enger zusammen und unterstützen sich gegenseitig.

  

Die eigenen Ressourcen bewusst machen

 

Viele Frauen befürchten, mit dem Rückgang der weiblichen Hormone nicht mehr als Frau attraktiv zu sein. Dieser Sorge begegnete Michaela mit dem trockenen Zitat der Kieler Frauenärztin Dorothea Struck: „Vorher hatten Sie eine Hormonvergiftung“ – einen Hormonüberschuss also, der uns als Mutter hat funktionieren lassen. Der dafür gesorgt hat, dass wir uns für das Wohlergehen aller verantwortlich gefühlt haben, opferbereit waren. Eine ganz neue Sichtweise, oder?

 

Viele Frauen vergleichen das Hormon-Halligalli der Wechseljahre mit der Pubertät. Doch sie sind viel besser! Weil wir auf Ressourcen zurückgreifen können, die wir damals nicht hatten. Hierfür gab es eine kleine Übung: Aufzuschreiben, was ich bin, was ich habe und was ich kann. Und das ist eine ganze Menge. Wir verfügen nun über Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen, Lebenserfahrung, die Fähigkeit, Dinge richtig einzuordnen und zu gewichten, eine verfeinerte Intuition, eine gewisse Gelassenheit, ja, sogar Weisheit. Nicht umsonst gelten Frauen in anderen Kulturen jenseits der 50 als die „weisen Frauen“, deren Meinung zählt.

 

Wenn sich das nicht gut anhört …? Endlich Wechseljahre! Wer Genaueres wissen will, wie man am besten durch die Wechseljahre kommt, meldet sich noch für die beiden kommenden Workshops „Wechseljahresbeschwerden, Teil 2“ am 21.11. und „Gewicht, Ernährung, Bewegung“ am 28.11. an. (Anmeldeinfos hier) Und wer es dieses Jahr nicht mehr schafft: Keine Sorge, die Workshop-Reihe wird wiederholt.

 

Text und Bild von Kathrin Hentzschel, Textideen für Werbung, Wirtschaft und Redaktionen https://textideen.com/